Mehr Schutz vor Ultrafeinstaubbelastung durch den Flughafenbetrieb für den Frankfurt Süden

Das fordert der Ortsbeirat und bittet den Magistrat, darauf hinzuwirken, dass die Nutzung der NW-Landebahn nur in Ausnahmefällen eingesetzt wird. Der Antrag der Grünen wurde am Freitag im Ortsbeirat 5 am Freitag, 1. Juli 2022 mit großer Mehrheit beschlossen. FDP, AFD und BFF stimmten dagegen.

Laut dem aktuellen Bericht des HLNUG zur regionalen Luftqualität im Bereich des Flughafen Frankfurt wurden in Sachsenhausen bis zu 16.000 Ultrafeinstaubpartikel pro qcm gemessen. Und das an einer Grundschule. Die hohen Werte werden bei der vorherrschende Windrichtung Süd/Südwest, aus Richtung der Anfluglinien und des Flughafens gemessen. Das Messgerät auf der Martin-Buber-Schule in Sachsenhausen ist nur ca. 600m von der Einflugschneise der NW-Landebahn entfernt.

„Warum sollen, wenn nicht unbedingt nötig, Anfluglinien so dicht an der Grundschule und an dichtbesiedeltem Gebiet vorbeiführen? Dass kleinste Partikel besonders Gesundheitsschädlich sein können, wissen wir spätestens seit den Aerosolen bei Corona“,

so die Antragstellerin Angelika von der Schulenburg, Ortsbeirätin der Grünen.

Als Quellen für den Ultrafeinstaub werden vor allem auch Turbinen-Abgase bei Betrieb auf dem Boden ermittelt. Die Hälfte davon entfällt auf Rollbewegungen der Flugzeuge am Boden, die andere Hälfte auf Start- und Landevorgänge. Der Weg von der Landebahn Nordwest bis vor das Terminal 1 ist mehr als doppelt so lang wie von den Centerbahnen zum Terminal 1. Entsprechend höher sind die emittierten Schadstoffe und der Kerosinverbrauch.

„Warum sollen Flugzeuge unnötig zusätzlich lange Strecken auf dem Boden zurücklegen?“ Wir können auch von den Verantwortlichen bei Fraport, der Stadt Frankfurt und Hessen erwarten, verantwortungsvoll und wirtschaftlich zu handeln und nicht unnötig für erhöhte Schadstoffe und Kosten zu sorgen. Das liegt nicht im Interesse einer guten nachbarschaftlichen Beziehung von Stadt und Flughafen. Und ist den Menschen nicht zu vermitteln“,

so Schulenburg abschließend.