Ausnahmegenehmigung für Hort- und Kindergartenplätze erwirken

Oberrad liegt seit dem Bau der Flughafenlandebahn größtenteils in der Lärmschutzzone 2. Die Stadt darf dort eigentlich keine neuen sozialen Einrichtungen wie Kindergärten bauen. Das ist auch ein Grund, warum besonders in Oberrad so viele Hort- und Kindergartenplätze fehlen. Die Stadt kann aber Ausnahmegenehmigungen bei der Bezirksregierung in Darmstadt beantragen, wenn sie die Einrichtungen mit besonderen Lärmschutzmaßnahmen ausstattet und keine Alternative zu finden ist.

„Das ist keine befriedigende Lösung“, räumt Cary Drud, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Ortsbeirat 5 ein. „Ich sehe aber keine andere Möglichkeit. Viele Eltern sind verzweifelt, weil sie keine Betreuungsplätze finden und ihre Kinder zu Hause lassen müssen. Wir haben uns daher entschlossen, in einem Antrag darauf zu dringen, dass die Stadt solche Ausnahmegenehmigungen erwirkt.“

Harsche Kritik gab es dafür von der SPD und den Linken. Ziel müsse doch sein, den Lärm zu verringern, sodass die Kinder in einer besseren Umgebung aufwachsen können, so Dr. Jan Binger, Vorsitzender der SPD-Fraktion. „Das sehen wir als Grüne auch so, aber die Eltern brauchen sofort eine Lösung. Den Lärm können wir allenfalls in Jahrzehnten deutlich reduzieren“, erläutert Drud. „Es ist doch besser, die Kinder in besonders Lärm geschützten Räumen zu betreuen, als sie zu Hause zu lassen. Wir haben daher unseren Antrag ergänzt und auf diesen besonderen Lärmschutz hingewiesen.“

„Immerhin hat das die Linken überzeugt, den sofortigen Betreuungsplätzen gegen die zukünftige lärmarme Welt den Vorrang zu geben. Herr Binger blieb bei seiner Vorstellung von einer schönen Welt. Den Eltern in Oberrad hilft das wenig“, findet Drud. „Am Ende stimmten alle außer der SPD-Fraktion unserem Antrag zu.“

Quelle Antrag der Grünen Ortsbeiratsfraktion:

https://www.stvv.frankfurt.de/download/OF_980-5_2024.pdf