Neue Stolpersteine in Oberrad

Herr und Frau Hirsch wohnten in der Seeheimerstraße 8 in ihrem eigenen Haus, bis sie am 15.9.1942 nach Theresienstadt deportiert und dort nach wenigen Wochen ermordet wurden.

Am 30. Oktober 2024 wurden in der Seehofstraße 8 in Oberrad zum Gedenken an Wolfgang Hirsch (30.10.1863-3.10.1942) und seine Frau Emilie Hirsch geb. Heinemann (25.7.1866-14.10.1942) zwei Stolpersteine enthüllt.

Ca. 80 Menschen kamen, um an der Gedenkfeier teilzunehmen, eine wohl unüblich große Zahl wie eine Teilnehmende der Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main bemerkte. Für Oberrad war die heutige Stolperstein-Enthüllung erst die zweite nach der für die Familie Wiesengrund-Adorno im Jahr 2021.

Die Initiative zu diesen Stolpersteinen ergriff Cary Drud, Fraktionsvorsitzender der grünen Fraktion im Ortsbeirat 5, als Oberräder, nachdem er bei seinen Recherchen Wolfgang und Emilie Hirsch gefunden hatte. Drud gelang es, auch in USA lebende Verwandte (4. Grades) von Wolfgang und Emilie Hirsch ausfindig zu machen und nach Frankfurt einzuladen.

Die durch Polizei geschützte Feier zur Stolperstein-Enthüllung fand in der Seeheimerstraße 8 in einem ungestörten, würdigen Rahmen statt. Eine musikalische Einlage (Flötist) stimmte uns auf die Feier ein. Nach einführenden Worten von Martin Dill, dem Vorsitzenden der Initiative Stolpersteine für Frankfurt am Main, wurde die Biographie von Wolfgang und Emilie Hirsch (s. ganzen Text im Anhang), vorgetragen als Ergebnis der Recherche von Cary Drud, das Leben von Wolfgang und Emilie nah. Die Beiträge wurden in Deutsch und Englisch gesprochen.

Frau Evie Weinstein-Park aus Boston (USA) bedankte sich abschließend für die Initiative, die helfe, ihre Verwandten vor dem zweiten Tod zu bewahren; im Jüdischen sei der physische Tod der erste, der zweite erfolge erst, wenn niemand mehr über die Toten spreche.

So war der 30. Oktober, der Geburtstag von Wolfgang Hirsch, für Oberrad eine Wiederbelebung von Wolfgang und Emilie Hirsch.